Jeder ist geliebt - wertvoll - einmalig

Seid aber jederzeit bereit zur Verantwortung jedem gegenüber, der Rechenschaft von euch über die Hoffnung in euch fordert.

1. Petrus 3, 15

Liebe Geschwister,

Mit dieser Aufforderung starten wir in den Monat April.
Ein Monat, der wegen seiner Unbeständigkeit und Wechselhaftigkeit ein schlechtes Image hat:
„April - April, der weiß nicht was er will, . . .“ (als Kinder haben wir dieses Lied öfters geschmettert).
Geprägt von einer unsicheren Zeit, (nicht nur die 30 Tage im April☹), sondern auch in der damaligen gegenwärtigen Gemeindesituation in Kleinasien, erwartet Petrus eine klare Aussage und eine belastbare Perspektive, die ebenso für uns heute gilt.
Aber ist der Begriff „Hoffnung“ dafür die richtige Bezeichnung? Sollten wir nicht vielmehr von „Gewissheit“ oder von „Fakten“ reden.
Manche kennen vielleicht den Satz: „Hoffen und Harren macht viele . . .“.

Der erste Tag vom Monat April ist in diesem Jahr Ostermontag.
„Seid jederzeit bereit . . .“ – so wie die beiden Männer, die am Ostermontag unterwegs waren und von einem Fremden angesprochen wurden, warum sie so niedergedrückt sind.
Der Grund war enttäuschte Hoffnung: „Wir hatten gehofft“, aber es ist nicht so gelaufen wie erwartet. Kennen wir solche Situationen?
Nicht erfüllte Hoffnungen können in uns eine Achterbahn der Gefühle auslösen.
Eventuell ist das der Grund, warum wir uns öfters zurückhaltend über unsere Hoffnungen äußern.
Vielleicht auch, weil sie wirklich unerfüllbar scheinen.
Hoffnung kann aber auch motivieren zu investieren, eine anstrengende Situation auszuhalten. Sie hat schon manchem das Leben gerettet.
Woher nimmt nun Petrus den Mut, von einer Hoffnung zu sprechen, zu der wir uns jederzeit bekennen sollen. Wäre an dieser Stelle statt Hoffnung nicht wirklich besser der Begriff Gewissheit angebracht?
Was habe ich denn als Christ für eine Hoffnung, bzw. worauf gründet sie sich?Kurz gesagt – auf die Aussagen von Jesus Christus. Wobei das noch sehr allgemein ist.
Meiner Meinung nach ist ein Wort hier besonders wichtig: „Sei bereit zur Rechenschaft über die Hoffnung in dir“.

Vielleicht kennen wir Lebensberichte von Menschen, die von einer, ihr Leben prägenden Hoffnung, schreiben. Aber vermutlich interessiert das meinen Nachbarn nicht so sehr.
Er wird wissen wollen, welche Hoffnung und Perspektive ich habe.
Kann ich das beschreiben? Bin ich wirklich bereit “jederzeit“ auf Fragen zu antworten, die meine persönlichen Motive offenlegen?
Paulus spricht im Timotheusbrief sogar davon, dass wir dies zu „gelegener und ungelegener“ Zeit tun sollten. Ob ich gerade in Stimmung bin oder nicht.
Bin ich jemand, der Hoffnung ausstrahlt? Werde ich gefragt, weil ich positiv auffalle?
Hoffnung hätte ein Gesicht  Freude. Das habe ich mal gehört. Und was sehe ich im Spiegel?
Hoffnung sollte meinen Alltag bestimmen, sie sollte mich kennzeichnen.
Lebendig, lebensbejahend, so wie sie Petrus am Anfang seines Briefes beschreibt.
Eine Hoffnung, bei der die Freude auf die Begegnung mit Jesus Christus meinen Alltag bestimmt.
Ist das realistisch? Ich denke – ja.
Mir zu vergegenwärtigen, dass ich ihm als meinem Retter und nicht als Richter begegnen werde.
Seine Auferstehung am Ostermontag ist der Garant für die Wahrheit seiner Worte, die uns der Apostel Johannes überliefert hat, „weil ich lebe, werdet auch ihr leben!“ Das geht über unser überschaubares Leben hinaus.
Diese Hoffnung prägt nicht nur unser Denken über ferne (oder nahe) Zukunft, sondern lässt uns auch mit seinem Eingreifen und Helfen in unsere augenblickliche Situation rechnen.
In einem Lied aus unserem Liederbuch gibt es die Zeile
„… In die Zukunft schauen wir mit frohem Mut, weil wir dem vertrauen, welcher Wunder tut …“
Vielleicht sollten wir es öfters einmal singen😊.

Euer Bruder Olaf Kögel

 April 2024 Kalender